Der Unterschied: Burnout oder Depression?
Schlachtfeld Arbeitsplatz. Der Druck im Job nimmt stetig zu. So auch die Versagensängste und die Angst vor der Kündigung. Wer mithalten möchte, verausgabt sich oft völlig, um überhaupt noch bestehen zu können. Dazu kommen auch immer größere Ansprüche an die eigene Leistungsfähigkeit. Doch irgendwann ist Schluss und die inneren Kanäle machen dicht. Ein Burnout, auch genannt Erschöpfungsdepression, ist oft die Folge.
Niemand kann ewig auf Höchstleistung powern. 30 Tage Urlaub im Jahr bei 250 Arbeitstagen inklusive mancher Wochenenden, die für weitere Vorbereitungen draufgehen, sind wahrscheinlich der schlechteste Witz, den unser Arbeitsmarkt zurzeit parat hat.
In den Medien wird das Burnout-Syndrom, auch „Erschöpfungsdepression“, immer präsenter. Leider wird dort (aufgrund der Suche nach neuen, möglichst schockierenden und spektakulären Schlagzeilen) oft etwas übertrieben. Jede psychische Überlastung, jedes Schädelbrummen und jeder Bauchschmerz könnte demnach mittlerweile schon als „Modekrankheit Burnout“ interpretiert werden. Doch wann merkt man wirklich, dass die Überarbeitung behandelt werden muss und wo liegt denn überhaupt der Unterschied zwischen Burnout und einer klinischen Depression?
Schau dir dieses Video an, um erst einmal zu erfahren, was das Burnout-Syndrom eigentlich genau ist:
Wie äußert sich Burnout?
Die Betroffenen werden zunehmend müde und schlapp, können sich immer schwerer konzentrieren, die Stimmung wird gereizter, der Allgemeinzustand angespannter und nervös. Der Aufgabenberg wächst, der Stress wird immer größer und die Leistung fällt in den Keller. Die Betroffenen empfinden ihr gesamtes Leben gerade als eine reine Belastung. Ihr Akku ist leer. Selbstvorwürfe, harsche Selbstkritik und Minderwertigkeitsgefühle sind bei der Erschöpfungsdepression auch nicht selten. Dazu kommen körperliche Beschwerden wie:
- Verdauungsstörungen
- Tinnitus
- wiederkehrende Rücken- und Gelenkschmerzen
- Bluthochdruck
- häufige Erkältungen
- sowie Schlaf- und Sexualstörungen.
Wenn es vorher noch nicht geschehen ist, ist es spätestens beim Auftreten der körperlichen Symptome angeraten, sich schnellstmöglich an den Hausarzt zu wenden.
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Der Unterschied zwischen Burnout und Depression
Der grundlegende Unterschied zwischen Burnout und Depression besteht jedoch darin, dass sich Burnout durch Überforderung (aufgrund des Übergehens der eigenen Bedürfnisse) entwickelt, während bei einer Depression zum Zeitpunkt der Diagnose meist eine komplette Unlust und Antriebslosigkeit zum Leben vorherrscht.
Am Ende sind Burnout und Depression aber ein Zustand. Die Faktoren, die zur Entstehung führen, sind dieselben. Nicht umsonst wird das Burnout-Syndrom auch „Erschöpfungsdepression“ genannt.
In unserer Leistungsgesellschaft ist es jedoch wesentlich anerkannter, sich „überarbeitet“ zu haben und deswegen mit den Nerven am Ende zu sein. Das öffentliche Bild von Depressionen wurde lange Zeit von Vorurteilen beherrscht (verrückt, nur am Jammern, zu sensibel), was dazu geführt hat, dass die Betroffenen oft noch mehr ausgeschlossen wurden. Das „Burnout-Syndrom“ war hierfür ein willkommener Begriff, der dazu führt, dass sich die Betroffenen nun nicht mehr „psychisch krank“ fühlen müssen.
Die Therapie beider Zustände führt aber an denselben Stationen vorbei (siehe Ausweg aus der Depression).
Der einzige, große Unterschied in der Behandlung liegt darin, dass bei dem Burnout-Syndrom der Fokus zuerst darauf liegt, die äußeren Stressfaktoren zu minimieren und die eigene Fähigkeit zur Abgrenzung zu kultivieren, während das Behandlungsziel bei Depressionen von Anfang an eine Stärkung der inneren Ressourcen ist.