Antidepressiva –  Nebenwirkungen, Risiken und Hinweise zur Einnahme

Antidepressiva sind schnell verschrieben und eingenommen. Als Patient legt man natürlich große Hoffnung in die Wirkung des Antidepressivums, welche glücklicherweise meist eintritt. Bei der Verschreibung sollte allerdings immer ausreichend auf die Risiken von Antidepressiva und deren Nebenwirkungen hingewiesen werden, besonders bei diesem nebenwirkungsreichen Mittel gegen Depression.

Leider gibt es hier großen Nachholbedarf. Um weiterhin möglichst viele Antidepressiva trotz der Nebenwirkungen zu verkaufen, halten sich Pharmakonzerne in der Werbung, sowie Apotheker im persönlichen Gespräch oft mit den nötigen Hinweisen zurück oder verharmlosen diese. Mehr bekannte Risiken bedeuten, dass es sich Patienten noch einmal mehr überlegen, ob es neben dieser Chemie auch noch andere Behandlungsmöglichkeiten gibt. Für die Hersteller dieser Mittel gegen Depression, sowie die Apotheker und Ärzte, die oftmals im Vertragsverhältnis mit diesen stehen, natürlich nicht tragbar.

Hier findest du also nun die wichtigsten Informationen zu Antidepressiva. Nebenwirkungen, Risiken und Hinweise zur Einnahme, die du unbedingt wissen solltest:

Sinn und Unsinn – Wirkungsweise von Antidepressiva

Falsche Erwartungen an Antidepressiva sind leider keine Seltenheit, deshalb will ich hier kurz erklären, wie sie wirken sollen und vor allem, wie nicht.

Antidepressiva unterdrücken eine Depression.
Sie behandeln ihre Ursache nicht.

Wenn du dir Antidepressiva in der Grafik in dem Artikel „Die Wurzel der Depression“ vorstellst, dann ist ein Antidepressivum ein zusätzliches Gewicht auf der Sonnenseite der Waage. Dieses Gewicht ist aber auch sofort wieder weg, wenn das Medikament abgesetzt wurde. Leider kommen bei Antidepressiva oft Nebenwirkungen während der Einnahme und beim Absetzen dazu.

Meiner Meinung nach ist es unverantwortlich, dass manche Patienten ihr Antidepressivum über 5 bis 20 Jahre lang nehmen müssen. Das birgt nicht nur zusätzliche Risiken für die körperliche Gesundheit, sondern weist auf eine unzureichende Wirkung der Psychotherapie hin und sollte schnellstmöglich geändert werden, indem sich der Betroffene einen neuen Therapeuten sucht.

Auch vermeidbar ist die sofortige Verschreibung von Antidepressiva sogar bei leichten und mittleren Depressionen. Natürlich will jeder Depressive, dass es ihm schnellstmöglich besser geht, aber der einfachste Weg ist nicht immer der wirksamste. Als kurzzeitige Hilfe, um sich überhaupt einmal wieder besser fühlen zu können, sind diese Mittel gegen Depression angemessen. Um die Depression aber tatsächlich zu besiegen, sollte die neu gewonnene Konzentration und gute Laune dazu genutzt werden, die Weichen für ein erfüllteres, medikamentenfreies Leben zu stellen und den Patienten dabei zu unterstützen, sich bewusst seinen Konflikten zu widmen.

Antidepressiva Nebenwirkungen

Wie bei den meisten Medikamenten auch, gibt es bei Antidepressiva oft unerwünschte Nebenwirkungen1. Die können in ihrer Ausprägung unterschiedlich stark sein. Manche haben kaum Beschwerden, bei Anderen werden die Nebenwirkungen schon nach wenigen Tagen unerträglich. Das sind die häufigsten Nebenwirkungen von Antidepressiva:

  • Schwindelgefühl
  • Blutdruckschwankungen
  • häufigeres Schwitzen
  • Magenbeschwerden und Verdauungsstörungen
  • Müdigkeit, Schlafstörungen
  • Appetitmangel oder Gewichtszunahme
  • sexuelle Funktionsstörungen (v.a. Erektionsprobleme und Orgasmusschwierigkeiten)

Bei natürlichen Alternativen treten diese Nebenwirkungen allerdings kaum bis gar nicht auf. Johanniskraut, Bachblüten und Schüsslersalze haben trotz ihres oft unverständnisvollen Rufs in der Öffentlichkeit schon vielen Menschen genauso gut, zum Teil sogar besser geholfen, als pharmazeutische Antidepressiva.

Einsatz der Wirkung

Bei den meisten Antidepressiva, v.a. bei den TZA (Trizyklische Antidepressiva) setzt die aufheiternde Wirkung erst nach mehreren Tagen oder sogar Wochen ein. Leider fangen die Nebenwirkungen aber schon kurz nach der ersten Einnahme ein. Sie bessern sich bei den neueren Medikamenten in der Regel danach wieder etwas, sind jedoch ein häufiger Grund, warum Patienten die Medikamente selbstständig absetzen, obwohl die eigentliche stimmungserhellende Wirkung noch gar nicht eintreten konnte.

Während TZA meist eher träge und müde machen, bringen SSRI (selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer) und NARI (Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer) Körper und Geist in Schwung und steigern die Aktivität. Damit kann eine gesteigerte Aggressivität und Risikobereitschaft einhergehen, was in der Anfangszeit der Einnahme ein großes suizidales Risiko1 bedeuten kann.

Beim Absetzen

Beim Absetzen der Antidepressiva können die Nebenwirkungen unter Umständen noch einmal verstärkt für ein paar Tage, vielleicht sogar ein paar Wochen auftreten. Deswegen beende die Einnahme immer nur langsam und schrittweise. Die medikamentöse Therapie sollte nie abrupt abgebrochen werden, auch wenn die Medikamente nicht richtig wirken. Die Nebenwirkungen können in diesem Fall unerträglich werden!

Wenn du mit deinen Medikamenten unzufrieden bist, dann sprich bitte mit deinem behandelnden Arzt und bitte ihn um eine Alternative.

Zum Schluss:

Obwohl ich hier sehr kritisch schreibe, soll dieser Artikel Antidepressiva nicht grundlegend verteufeln. Er soll nur Risiken, Wirkungen und Nebenwirkungen aufzeigen und bewusst machen, dass diese Mittel gegen Depression keine Langzeitlösung sein können.

Antidepressiva sollten im Kampf gegen leichte und mittelschwere Depressionen der letzte Weg sein und nicht von vornherein als ultimative Lösung betrachtet werden. Es gibt natürliche Therapiealternativen zum Antidepressivum, die den Organismus weniger belasten, kaum Nebenwirkungen haben und deshalb auch längerfristig als Unterstützung brauchbar sein können. Diese sollten, zusammen mit Psychotherapie und Hilfe zur Selbsthilfe, immer die erste Wahl in der Depressionsbehandlung sein.

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